Liebe Familie, liebe Freunde,
nach vier wunderbaren Wochen in der Heimat, sind wir seit Anfang April wieder zurück in Tansania. Bevor wir zur Lodge reisten gab es noch einige Dinge in Daressalam zu erledigen. Frank musste sein „Medical“ (Tauglichkeitsuntersuchung für Piloten) machen und am nächsten Tag hatten wir einen offiziellen Termin bei der obersten Flugbehörde Tansanias, der TCAA. Da unser Flug um Stunden verschoben wurde, konnten wir am Abreisetag noch das Nationalmuseum bewundern. Unser inzwischen vertrauter Fahrer David brachten uns überall hin und freute sich über ein T-Shirt der deutschen Basketball- Nationalmannschaft.




Wie es mit der Fliegerei weitergeht wird Frank im Newsblog Projectnews berichten.
Krokodilalarm – die Auflösung
Ich habe den Lesern des letzten Blogs versprochen zu berichten wie es mit dem Krokodil weiterging: Am Ende waren es zwei, ein Männchen, ein Weibchen, die nacheinander in die Falle gingen, als wir in Deutschland waren. Im Dorf freuten sich die Einwohner über Krokodilfleisch. 🤨
Rückkehr an die Lakeshore Lodge
Unser Flug von Daressalam verspätete sich um 7 Stunden. In der Dunkelheit ging es nach Landung in Mpanda noch 4 Stunden mit dem Auto zur Lodge. Unterwegs wurden wir von weißen Eulen begleitet. Was für wunderschöne Tiere!



Wir sind wieder hier in der Wärme und genießen den See, die Sonnenuntergänge, den perfekten Yogaplatz, den perfekten Meditationsplatz, das Zusammensein mit Louise, Chris, den immer interessanten Gästen und vor allem Jameson, “unseren” Wachhund.








Mitbringsel aus Deutschland
Karim und Iris haben Klamotten gespendet; auch wir misteten aus und so gab es eine Reisetasche voll mit Kleidern, über die sich unser Staff- Team sehr gefreut hat.
Um das Ganze fair zu gestalten wurden wie bereits an der “Weihnachtsnaada” Nummern gezogen. Die Ware lag bereits am Vormittag aus, damit eine Vorauswahl getroffen werden konnte. Die Nummer 1 durfte sich zuerst etwas aussuchen etc. Am begehrtesten war die Reisetasche der deutschen Basketball- Nationalmannschaft, gefolgt von diversen Jacken.















Besonders freute es mich, Ibrahim, einen Servicemitarbeiter wieder lachen zu sehen. Er zog die Nummer 2 und war glücklich über seine neue Regenjacke. Wir waren bereits 2 Wochen da und er war so bitterernst. Irgendwann fand ich heraus, dass vor 3 Wochen seine Mutter plötzlich verstorben war und er außer seiner Mutter und seiner Zwillingsschwester keine Familie hat. (Ibrahim ist ca. 18-20 Jahre alt.) Seine Mutter wurde bei der Feldarbeit von einer Kobra gebissen. Sie war allein und brauchte 3 Stunden um in den Ort und zu einem Arzt zu gelangen. Trotz Behandlung starb sie in der 4. Stunde nach dem Biss.
Ein Großteil seiner Ersparnisse, die eigentlich dafür gedacht waren, seine Verlobte aus Arusha hierherzuholen und zu heiraten wurden nun für die Beerdigung benötigt.
3 Tage Inselretreat
Irgendwann überlegte ich laut, ein 3-tägiges Retreat bzw. einen sogenannten “Vision Quest” zu unternehmen. Chris hatte sofort eine Idee, wo es den perfekten Ort dafür gab. Als wir eines Abends eingeladen wurden mit Gästen auf eine Sunsetcruise zu gehen, fuhren wir an einer wunderschönen Bucht auf einer Insel vorbei. Dieser Anblick motivierte mich sehr, mein Vorhaben in die Tat umzusetzen.
Louise gab dann einen weiteren Impuls und schlug vor, dass wir sobald noch anwesende Gäste abgereist seien zusammen aufbrechen, dort zelten und sie, Chris und Frank am Morgen zurückfahren könnten. Ein leichter Einstieg für mich und ich war bereit. Am Sonntag reisten dann doch unerwartet Gäste an und Chris und Louise konnten nicht mit; außerdem war der See war zu wild und so wurde das Vorhaben auf Montag verschoben.
Am Nachmittag fuhren Frank und ich mit den Kajaks zur 60 Minuten entfernten Bucht. Dort hatten die Jungs, die das Boot genommen hatten, schon Zelt, Wasserkanister, Schlafsäcke und Holz für das abendliche Lagerfeuer vorbereitet. Louise hatte einmal wieder für alles gesorgt.
Am Abend machten wir also ein Feuer, brieten darin unser mitgebrachtes Gemüse und Kartoffeln und verbrachten die erste Nacht in dieser wunderschönen Bucht zu zweit. Nachts regnete und stürmte es und ich war heilfroh, nicht schon allein zu sein. So konnte ich mich schon mal an die Geräusche gewöhnen.
Am nächsten Morgen fuhr Frank mit dem Kajak zurück und ich war allein in meinem selbstgewählten Retreat: Sinn von dieser kleinen Reise war es einmal ohne Ablenkung zu sein, in der freien Natur. Wie würde sich das anfühlen, würde es Visionen, Inspirationen, Klarheit in manchen Dingen geben? Wie würde ich mit Angst umgehen?
Fastend, ohne Literatur und nur mit Notfallhandy und meinem Tagebuch ausgestattet blieb ich also zurück. Von Dienstag morgens bis Donnerstag nachmittags. Dann wurde ich von Chris und Frank mit dem Boot wieder abgeholt. Für das Kajak war ich zu geschwächt. (Hatte Sonne und Fasten etwas unterschätzt)
Alles in Allem eine Wahnsinnserfahrung über die ich euch bei Interesse gerne persönlich berichte.




Just Wow!!! Looking forward to meeting you soon there.
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Was für ein faszinierender Bericht liebe Kerstin! So spannende Geschichten, die du dort erleben darfst. Mega!!! Vom dem 3days-retreat möchte ich unbedingt mehr erfahren. Klingt unglaublich… genießt weiterhin eure gemeinsame Zeit und schickt uns bitte eure sonnige und gelöste Energie ☺️ auf bald 😘
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