Vorbei sind Weihnachts- und Silvestertrubel und auch Chris und Louise, die Erbauer und Hauptpersonen hier sind seit 2.1.23 für 4 Wochen in England unterwegs. Leer ist es dennoch nie. Einige wenige Reisende haben wir immer zu Gast. Im Januar sind es erstaunlich viele deutschsprachige Besucher (aus der BRD und Schweiz), was es für Thomas, Frank und mich einfacher macht.
Unsere Aufgaben sind vielfältig: abgesehen von unseren eigenen Themen (Airtango und energetische Heilbehandlungen), sollen wir mit dafür sorgen, dass es Gästen, dem Personal und den Haustieren gut geht. Die Lodge hat nicht umsonst fast nur Top-Bewertungen. Die gilt es aufrecht zu erhalten und zu erspüren, wer, was, wann braucht und bei Gelegenheit einen Beitrag zu leisten.



Die Hunde trauern ein wenig und zwei der drei Hunde, Jameson und Muffin folgen uns nun fast überall hin und halten Nachtwache vor unserer Banda. Puddles, die Dritte im Bunde hat sich Thomas ausgesucht und weicht ihm nicht von der Seite. Einmal am Tag gibt es zu J.s und M.s Freude einen langen Spaziergang über das Gelände, auch um zu sehen, ob alles in Ordnung ist. Am östlichen Ende des weitläufigen Grundstücks werden von Louise und Chris sowohl eine Fischzucht (Aquariumfische), als auch eine Fischfarm (Speisefische zum Verkauf) betrieben. Beides, um die Überfischung im Lake Tanganyika vorzubeugen.
siehe auch: https://www.sustaintz.org
Ich liebe die Spaziergänge mit den Hunden inzwischen sehr, da es immer wieder neue Ausblicke und Wege zu entdecken gibt, auch wenn ich mir den Job als “Hundesitterin” bestimmt nicht freiwillig ausgesucht hätte. Was mir hier an den Hunden gefällt: sie sind gut erzogen, kennen keine Leine und leben völlig frei. Gleichzeitig ist vor allem Jameson ein super Wachhund. Er nimmt alles wahr, ist immer auf Trab und macht darauf aufmerksam, wenn etwas ungewöhnlich ist. Ich hoffe, er bemerkt auch Krokodile 😏.




Auf Schlangen reagiert er nämlich nicht. Diese tauchen hier vermehrt auf, sobald es an der Lodge leer wird. Inzwischen machen sie mir keine Angst mehr. Klar, man sollte gewisse Dinge beachten, doch habe ich gelernt, dass sie nie einfach angreifen würden, außer sie kommen irgendwie in eine bedrohliche Situation; doch selbst dann verschwenden sie ihr Gift nur ungern. Sie gehören einfach ins Bild hier, sowie all die anderen Spezies der örtlichen Fauna und Flora. Auch die Hippos hört man nachts wieder öfters schnauben, wenn sie an der Lodge vorbei schwimmen. Gäbe es unsere fleißigen Gärtner nicht, würde die Natur die Lodge ganz schnell in einen Dschungel verwandeln.
Apropos Flora: hier ein paar Impressionen von Leckereien, die wir direkt auf dem Grundstück ernten können: Zitronen, Cashews und Mangos




Kisuaheli
Um das Personal, sowie manch einheimische Gäste besser zu verstehen und um auf dem Markt nicht ganz doof dazustehen, lernen wir Kisuaheli und machen tatsächlich Fortschritte. Eigentlich eine sehr bildliche schöne Sprache, phonetisch einfach (wird gesprochen wie geschrieben) und nicht allzu komplex. Macht irgendwie Spaß!

Kochchallenge
Unserem Wunsch, ab und zu auch mal wieder selbst kochen zu können und auch um auch mal etwas mehr Privatsphäre am Abend zu haben, wurde von Chris in Form eines alten Foodtrucks entsprochen, der irgendwo noch in der Garage stand und aus Chris und Louises Anfangszeit in Arusha, Tansania stammt, wo sie afrikanische Hotdogs verkauften. Dies übertraf unsere Vorstellung von einem Campingkocher und ein wenig Ausstattung auf einer der Campsites bei weitem.

Dennoch war es für mich anfangs eine kleine Herausforderung, so zu kochen. Frank ist da echt flexibler. Challenging ist vor allem auch das “Einkaufen”: im fußläufigen Kipili gibt es Tomaten, Zwiebeln, Knoblauch und manchmal Paprika und Spinat. 🤔. Kirando, die nächste größere Stadt liegt 15 km entfernt, aber Chris Auto ist in Mpanda in Wartung und Thomas Landrover ist kaputt. Nach einigen Anfangsschwierigkeiten haben wir nun eine tolle Lösung gefunden: einmal in der Woche bringt uns Zacharia aus Kirando einige Lebensmittel vom Markt mit. Basics wie Olivenöl, Gewürze etc. habe ich bereits vor einiger Zeit eingekauft, als ich mit Chris und Thomas einen Tag in Simbawanga beim Einkaufen war. In Simbawanga gibt es Vieles, allerdings ist diese Stadt 3 Stunden Autofahrt entfernt.
Werden nun zwischen den Fahrten Obst und Gemüse aus Simbawanga benötigt, wird ein Vertrauter dort beauftragt, der einkauft, packt, das Ganze auf einem öffentlichen Bus verstaut, der bis nach Kirando fährt. Von dort wird es mit einem Piki-piki (Motorrad) mit Ladefläche abgeholt. Wo könnte man so etwas sonst machen? (Sicher nicht in Südamerika). Die Einkäufe kommen immer an und werden an den jeweiligen Stationen sorgfältig weitergereicht. Als Adresse steht auf dem Paket mit Edding einfach nur “Mama Chris”, Kipili, womit Louise gemeint ist oder eben die Lakeshore Lodge. Seit Frank hier ist, werde ich von manchen nun auch “Mama Frank” genannt, statt “Kastin”. 🙄

Sitzen wir nach dem Essen vor unserem Foodtrailer in der Dämmerung – natürlich begleitet von Jameson und Muffin – und blicken auf unsere Banda, den prächtigen Mangobaum und den dahinterliegenden See, entstehen manchmal diese perfekten Momente, von denen es hier viele gibt. 🥰


Mein erster Flug


Nachdem Chris, Thomas und die ersten Gäste bereits das Vergnügen hatten, war nun auch ich an der Reihe. Ich wartete auf einen besonders schönen Tag und war äußerst beeindruckt, diesen magischen See mit all den Inseln und Inselchen, die ich bereits zum Teil von unseren Bootstouren schon kannte, aus der Luft zu erleben.
Ein noch unentdecktes Paradies offenbart sich hier: kilometerlange, zum Teil von Palmen gesäumte Sandstrände, schmucke Örtchen und viele, viele Fischerboote. Wäre dieser See nicht so entlegen und infrastrukturell nur erschwert zugänglich, würden sich hier bestimmt die Hotels und Restaurants reihen.
Das Flugerlebnis selbst war angenehmer als erwartet. Ganz ruhig gleitete die Maschine durch die Lüfte, was natürlich auch Frank als mittlerweile sehr souveränen Piloten zu verdanken war.





Herzliche Grüße und bis zum nächsten Mal! 🙋♀️
So schön zu lesen, dass es euch gut geht💕
Hier ist alles wie immer- deshalb verpasst du nix ( im Gegenteil- sehr große Klassen, neuer Lehrplan,…)
Genieße deine Zeit- bin gespannt ob du wieder kommst- falls nicht – komme ich😘
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Liebe Claudia,
ja, ich habe schon von den extremen Zuständen gehört. Wir sollten die Schule schließen, bis der neue Lehrplan steht 😉Diese vielen Änderungen nebenbei einzuführen ist eigentlich Wahnsinn! Ich hoffe, du findest noch genug Zeit zum Erholen. Ich sende euch ganz viel Kraft und wünsche euch eine gute und harmonische Zusammenarbeit! 🙌
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Vielen Dank für die ausführlichen Erlebnisberichte. Das macht Lust auf mehr und definitiv auf den Urlaub, hoffentlich bis Anfang des Sommers 😉
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Wir freuen uns schon auf dich! 🤗
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… auch von meiner Seite ein fettes „Danke“, dass ihr es möglich macht, ein bisschen an eurem fernen Leben teilnehmen zu lassen. Ich denke ebenfalls ernsthaft über einen Besuch bei euch nach 🤔!
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Das wäre wirklich schön! Carlota would love it as well! ☺
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“Liebe Kestin – Mama Frank”😉,
danke für die tollen Bilder & Eindrücke! Kommt mir wirklich bisschen wie die Erzählungen von Karen Blixen vor ( “Jenseits von Afrika 3.0” )☺️. Machts weiter gut🥰🍀💫.
Ein besonderer Gruß geht auch raus an J & M & ? von C🐕🦺 😘
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Liebe Lisa, danke dir! Besonders auch für den Gruß von C. – ?: Puddles! 😉
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Ich freue mich über all die wunderschönen Schilderungen und Euer persönliches Erleben der vielen Herausforderungen.
Ich wünsche weiterhin gutes Gelingen und viel Menschlichkeit um Euch.
Magst Du mir den Link für die Lodge geben?
Ganz liebe Grüße Walli
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Liebe Walli, wie schön, das freut uns! Hier ist der Link zur Lakeshore Lodge:
https://lakeshoretz.com/
Herzliche Grüße in die winterliche Schweiz!
Kerstin
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