Liebe Familie, liebe Freunde, liebe Leser dieses Blogs,

Frank und ich wünschen euch geruhsame und glückliche Tage! Vielleicht gibt es bei euch ja noch einmal Schnee? Die Weihnachts- und Rauhnachtszeit ist eine besondere Zeit, in der wir uns mit unseren Familien verbinden (das geht auch ohne real zusammenzusitzen) und besinnlich werden. Ich hoffe, ihr findet Zeit, zur Ruhe zu kommen, vielleicht einfach nur einmal das Flackern der Kerze zu beobachten, den Geruch des Weihnachtsbaums einzuatmen oder dem Schnee beim Rieseln zuzusehen.
Die Rauhnächte sind eine magische und kraftvolle Zeit. Es geht darum, Altes loszulassen, zu verabschieden und Wünsche für das nächste Jahr zu überlegen. Spirituell gesehen steht uns eine Zeitenwende bevor.
Weihnachtsdekoration am Flughafen in Doha
Hier am See liegen die Temperaturen bei 22°C – 28°C. Die Sonne lässt sich nur selten blicken. Meist ist es bewölkt und es regnet häufiger. Das Schöne ist, dass der See immer gleichbleibend warm ist. Meine Berganger Spaziergänge habe ich jetzt durch Schwimmen ersetzt. Bei uns kommen seit gestern (22.12.22) die Gäste nach und nach an und die Atmosphäre ist gefüllt von eifrigem Gewusel des Personals und Kindergelächter.
Frank verabschiedet sich gerade vom heißen Sansibar, einem Ort, der für ihn zur zweiten Heimat geworden ist, um am 25.12.22 loszufliegen und am 27.12.22 hier zu landen.

Gestern war “Nada” (Weihnachten) für´s Personal. Louise und Chris hatten die Tische auf der Veranda voll geladen mit Kleidern, Taschen, Tüchern, Schuhen etc. Die Angestellten konnten den ganzen Tag bereits besichtigen, was es zu “gewinnen” gab. Am Nachmittag kam das gesamte Personal (Zimmerfrauen, Servicepersonal, Köche, Gärtner, Handwerker, Nachtwächter, unser Buchhalter und die Masseurin) zusammen. Jede*r durfte eine Nummer ziehen und so sind sie nach und nach zum Tisch, um ihre Geschenke entgegenzunehmen. Nach der dritten Runde, durfte sich jede*r grapschen, was noch da lag. Anschließend wurde dann weiter wild getauscht. Es war ein herrliches Event begleitet von viel Spaß und Gelächter.









Zeit
" Die Schweizer haben die Uhren erfunden, doch den Afrikanern gehört die Zeit."
Diesem Sprichwort kann ich nur zustimmen. Niemand schafft es, den Afrikanern, die Zeit zu nehmen. Sie bestimmen die Zeit! Wir können bezüglich unseres Projekts ein Lied davon singen. ☺Ich beobachte das sehr genau seit ich hier bin und mache mir Gedanken. Es beinhaltet etwas, was in unserer Timetable-Welt und Gesellschaft leider verloren geht - die Muse oder in Worten der Coaches unserer Zeit: der Flow. Wann warst du das letzte Mal so versunken und vertieft im "Sein" oder "Tun", dass du alles darum herum vergessen hast? Wie oft hast du diesen Zustand? Ich kenne diesen Zustand vor allem aus der Kindheit und freue mich oft darüber, diese Zeitlosigkeit hier zu beobachten und sie auch für mich wieder zu entdecken. Sicher trägt diese Freiheit von jeglichem Zeitdruck zur Fröhlichkeit und Gelassenheit der Einheimischen bei. Das Schöne daran: es färbt ab! Man akzeptiert leichter und entdeckt die viele Zeit als Geschenk. Es entstehen Ideen und man lernt zu vertrauen und zu erkennen, dass alles wohl aus einem Grund geschieht und zum Besten für alle Beteiligten ist. Uhren gibt es an den Lodgewänden übrigens nicht. Die Gäste finden sich automatisch zum Sonnenuntergang im Haupthaus ein. Ist die Sonne weg, gibt es Essen. Vieles passiert von alleine und ist stimmig. Ich möchte euch zum Schluss noch von einem Ereignis auf Sansibar erzählen, als wir in Joschs Paradise gewohnt haben: Nach langer Zeit, gab es einmal wieder Gäste im "Paradise" und Maria, die Angestellte sollte das Zimmer checken, da lange niemand mehr dort gewohnt hatte. An diesem Vormittag wollten wir auch Kuchen backen (ihre Lieblingsbeschäftigung, die sie sich normalerweise nicht entgehen lies). Sie sagte mir, ich solle bitte warten, sie würde gleich wieder da sein. Ich wartete und wartete und wartete.... Zwei Stunden später wurde ich doch neugierig und ging sie suchen. Dort fand ich sie vor, ihrem Werk den letzten Schliff verleihend. Mit mehr Hingabe kann man wohl kein Hotelzimmer vorbereiten.


Was für FROHE WEIHNACHTEN, liebe Kerstin!!! Deine Worte und Bilder rühren mal wieder mein Herz…
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Danke liebe Petra! Freut mich, das von einer so viel Gereisten wie dir zu lesen!
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