Liebe Familie, liebe Freunde,
wir verfolgen natürlich die wirtschaftlichen und politischen Vorgänge zu Hause und sind uns sehr bewusst, dass die Aussichten auf den europäischen Winter nicht besonders erquicklich sind. Wir denken viel an euch und sprechen darüber und hoffen natürlich nur das Beste! 🙏
Hier folgt der nächste Bericht aus Sansibar. Sansibar hat viele Gesichter, die nicht alle positiv sind. In dieser ersten Erzählung möchte ich mich jedoch auf das Positive und Schöne konzentrieren.



Schon jetzt ist absehbar, dass es noch etwas länger, als geplant dauern wird bis wir weiterziehen werden an die Lakeshore Lodge.
Das Testflugergebnis vom 19.9.22 wurde von Cedric, dem Fluglehrer an die TCAA (Tanzanian Civil Aviation Authority) weitergeleitet. Wir warten also auf deren Antwort und nach wie vor auf die Permission (Freigabe, Lizenz), um auf dem Lake Tanganyika mit dem Wasserflugzeug landen zu können. (Da in diesem Land ein solches Ereignis bisher noch nie stattgefunden hat, tun sich die Behörden sehr schwer damit, alles entsprechend zu formulieren etc.) Es scheint generell eine große Angst der Behörden zu geben, irgendeine falsche Entscheidung zu treffen. Deshalb wird immer alles doppelt und dreifach geprüft und weitergereicht. Wir sind jedoch guter Dinge, da es schon jetzt sehr viele Unterstützer des Projekts gibt, die auch einigen Einfluss haben. Aber Tansania bemüht sich sehr, als Land anerkannt zu werden, in dem alles mit rechten Dingen zugeht und so ist auch dieses Land mittlerweile gefangen in den Irren und Wirren der Bürokratie.

So haben wir uns für den nächsten Monat in Josch´s Paradise eingemietet. Frank weilt hier schon länger und hat mit den Betreibern Christine und Dusty einen guten und sehr fairen Preis ausgehandelt. Wir bewohnen ein geräumiges Zimmer mit großzügigem Balkon, umrahmt von Palmen, bekommen morgens Frühstück und dürfen ansonsten die Küche benutzen.
Es ist bereits Low Season. Wir sind die einzigen Gäste und das deutsche Paar, das die Lodge betreibt, ist vor 2 Wochen in ein eigenes Haus umgezogen, um Distanz zum Arbeitsplatz zu haben. Sie sind mit Einrichten beschäftigt und kommen meist nur am Vormittag mal kurz vorbei, um nach dem Rechten zu sehen. Dusty ist jedoch immer erreichbar und sehr hilfsbereit.




Es könnte – for the time being – nicht besser sein. Morgens kommen Maria und Malik, die Angestellten, kümmern sich um den Garten, Frühstück und Housekeeping. Da es für die beiden gerade nicht viel zu tun gibt, freuen sie sich über Abwechslung bzw. kleine Zusatzjobs. So hat Malik heute erfolgreich Franks Handyreparatur vermittelt; Maria lernt gerade backen, was hier tatsächlich eine kleine Herausforderung ist. (dazu mehr in einem anderen Kapitel) Jedenfalls macht es Spaß, mit einer so begeisterten Schülerin afrikanischen Kuchen zu backen.

Und dann gibt es da noch Charlie, unseren jungen Kater. Er ist den Besitzern kurz vor unserer Anreise in einem ziemlich erbärmlichen Zustand zugelaufen. Sie haben ihn gefüttert und zum Tierarzt gebracht. Dann war der Plan, ihn nach der geleerten Katzenfutterpackung weiterziehen bzw. beim Tierarzt zu lassen. Ging irgendwie alles nicht. Jetzt lebt er mit uns in Josch´s paradise und ist (leider – wir ziehen ja irgendwann auch weiter) sehr, sehr anhänglich geworden.


Josch´s paradise macht seinem Namen alle Ehre und ist tatsächlich ein kleines Paradies mit wunderschönem Garten. Wir sind 150 m vom Strand entfernt. Dort gibt es zwei gehobene Hotels, wo wir uns aufhalten wenn wir Lust auf Meer haben, im großzügigen Pool schwimmen wollen, am Laptop arbeiten (wegen des besseren Wlans), Karims Basketballspiele auf Magenta Sport verfolgen oder auch einfach mal Bohnenkaffee statt Africafe trinken möchten. Obwohl wir keine Hausgäste sind, werden wir jedes Mal sehr herzlich begrüßt und willkommen geheißen.
Die starke Verbindung zu den Elementen Wasser, Luft, Sonne und Erde (Sand) ist unglaublich heilsam: meine Knieprobleme sind so gut wie weg und auch Frank behauptet, sich lange nicht mehr so gut gefühlt zu haben.



Ca. zweimal pro Woche muss Frank zum Flughafen nach Stonetown. Das ist jedes Mal ein größeres Abenteuer: wir benutzen die ortsüblichen Verkehrsmittel, die Dalla-Dallas, Sammeltaxis….dazu und zu Stonetown werde ich aber in einem extra Kapitel schreiben.
Falls jemand auf die Idee kommt, uns könnte langweilig sein (@Mama -😉)- weit gefehlt! Ich stelle gerade fest, dass ich auch mit einem weniger dichten Stunden-, Tages-, Wochenplan ganz gut leben kann. Man sitzt einfach öfters mal da und schaut einfach nur: auf´s Meer, den Garten, die Tiere, lauscht Vogelstimmen. Es ist endlich mal genügend Zeit für Meditation, Yoga, Bewegung. Abgesehen davon haben wir gute Literatur dabei, überbrücken die Zeit unter anderem indem wir an Website und diesem Blog arbeiten und haben natürlich noch uns.
Love it! 🥰

Herrlich!!! Ich kann die Insel förmlich riechen, schmecken, fühlen…dabei ist es über 20 Jahre her, dass ich dort herumgelaufen bin.
Du schreibst sehr eindrücklich, liebe Kerstin, und ich freue mich bereits auf den nächsten Bericht!
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Das klingt nach einem herrlichen Alltag! Toll, dass du uns über diesen Blog mit auf eure Reise nimmst liebe Kerstin 🤩
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